Rückblick: Ein emotional schwerer Monat
Wieder ein Monat der zu Ende geht.
Hallo liebe Leserinnen
Hallo lieber Leser
Wir als Tierschützer, als Verein Animal Police hatten wirklich einen holprigen Start ins neue Jahr 2025. Man hätte sagen können, es kann nur besser werden. Die Besserung ist bis jetzt aber noch nicht eingetroffen. Der Monat Mai war für uns wirklich ein emotional anstrengender, tränenreicher und verlustreicher Monat.
Ich habe euch im letzten Newsletter, Monat April berichtet, dass wir einen angefahrenen Kater auf der Landstraße Blut überströmt gefunden haben. Nach der Notoperation ging es ihm leider nicht besser. Neben den schweren Verletzungen am Kiefer, hat er noch weitere Brüche und folgen des Unfalls erlitten, so dass wir schweren Herzens entschieden haben, ihm weiteres leid und Schmerzen zu ersparen. Ich habe ihn nach dem Unfall, nach der Operation, Tag täglich begleitet und war auch an seiner Seite als er friedlich einschlafen durfte. Der kleine Schatz hatte noch zwei Wochen liebe und Geborgenheit erfahren dürfen. Etwas was uns in solch schweren Entscheidungen halt gibt.
Wenig später haben uns zwei junge Spanier um Hilfe gebeten. Ein Kater in einer Hotelanlage in einem sehr schlechten Gesundheitlichen Zustand. Das ganze Ausmaß der Verletzungen wurde uns erst bekannt, als der Kater beim Tierarzt untersucht wurde und sofort an den Tropf angelegt wurde. Stundenlang musste der Tierarzt die Maden von seinem Körper entfernen die ihm aus allen Körperöffnungen kamen. Nach einem Tag hoffen und bangen, dass er es schaffen wird, mussten wir auch ihn gehen lassen. Die Maden haben ihn innerlich so sehr angefressen, dass er sich nicht mehr erholen konnte. Der Tierarzt sah keine Chance mehr ihm zu helfen. Wie lange musste er schon auf der Straße leiden?
Abschiede, die wehtun
Wir haben eine Taube im Juli 2024 bei uns aufgenommen die augenscheinlich aus dem Nest gefallen war. Noch so klein, dass wir anfangs nicht einmal definieren konnten was für eine Vogelart das Küken war. Ein Taubenbaby war auch für uns das erste Mal. Doktor Google hat uns geholfen aus dem hässlichen Küken eine Bildschöne Taube groß zu ziehen. Mit viel Liebe, Geduld und Herzblut hat Juan, der kleine Chef, es geschafft den kleinen Carlo Handzahm zu machen. Letzte Woche, am Abend, ging es dem Carlo plötzlich nicht gut. Er hat die Flügel hängen lassen und wollte sich nicht mehr bewegen. Ab dann ging es so schnell. Carlo sein Herz hat aufgehört zu schlagen bevor wir die Chance hatten ihm zum Tierarzt zu fahren. Ruhe in Frieden kleiner Carlo, wir vermissen deine aufdringliche Art einem immer auf den Kopf zu fliegen.
In der Nacht kurz vor Mitternacht, haben wir ein Hühner Geschrei aus dem Busch gehört. Um diese Zeit sind unsere Hühner längst auf den Bäumen um zu schlafen. Also war uns klar, da stimmt was nicht. Noch beim hinrennen kam uns der Gedanke, dass eine Ratte sich den Hahn geholt hat. Wir mussten im Dunkeln über die Mauer und dem Stacheldraht vom Nachbarn klettern um den Hahn zu finden. Er hatte ein verdrehtes Bein was so starke Schmerzen verursacht hat, dass er um Hilfe schrie. Die Tierärztin hat einen komplizierten Bruch festgestellt, der nicht operabel war. Eine Amputation des Beines war im Gespräch, damit hätten wir ihm aber kein glückliches Leben ermöglicht. Hühner sind leider keine sehr soziale Tiere. Mit einem Bein wäre er immer ein Außenseiter gewesen und ein gefundenes fressen für seine Artgenossen.
Schweren Herzens mussten wir ihn gehen lassen, in der Hoffnung unser Hahn Theo, (den kennt sicher jeder von euch), nimmt ihn in Empfang und passt auf ihn auf.
In unserem Kaninchen Gehege haben wir unter den 26 Kaninchen, Hanni mit einer Verletzung am Bein vorgefunden. Den Weg zum Tierarzt kennen wir ja mittlerweile im schlaf, also waren wir wieder auf dem Weg. Bei der Diagnose wurde mir kurz übel. Die Tierärztin hat ein Bakterium vermutet, hat aber zur Sicherheit eine Probe ins Labor geschickt. Die abgestorbene schon schwarz gewordene Haut hat sie vorsorglich weg geschnitten. Bis das Ergebnis aus dem Labor eintrifft musste Hanni mit verbänden in einem Einzelnen Bereich verweilen. Das Labor Ergebnis hat die wage Vermutung der Tierärztin leider bestätigt. Hanni hat aggressive, Resistente Bakterien auf der Haut, die bereits bis auf den Knochen fortgeschritten waren. Diese Schmerzen wollten wir dem Kaninchen Hanni nicht zumuten. Auch hier mussten wir für das Tier denken, sie darf jetzt für immer friedlich schlafen.
Der Fall Bruno: Ein Drama in der Nacht
Der jüngste Notfall beschäftigt uns immer noch Tag und Nacht.
Wir haben einen Hund aus ganz schlechter Haltung gerettet, der 24 Stunden auf dem Balkon lebte, dort sein Geschäft erledigen und zugleich auch dort schlafen musste.
Unsere Voluntärin Gina hat den Hund Bruno zu sich in Pflege genommen, wo er ein richtiges Leben genießen durfte. Nach ein paar Monaten merkte Gina, dass es dem Bruno nicht gut geht. Die Diagnose Cushing Syndrom war zunächst ein Schock, aber schnell wurde er auf diese Krankheit Medikamentös eingestellt, so das Bruno sich wieder ein bisschen erholen konnte. Dann aber ein Rückschlag. Gina musste mit Bruno mitten in der Nacht in die Notfall Klinik fahren. Dort spielte sich ein Drama ab, was schon fast an unterlassener Hilfeleistung grenzte. Wir haben entschieden in eine andere Notfall Klinik zu fahren, denn sein Zustand wurde immer kritischer. Noch während der Autofahrt hat Gina das Herz stimulieren müssen, dass plötzlich aufgehört hat zu schlagen. In dieser Situation wird die Autofahrt zu einer halben Ewigkeit. Man denkt nicht mehr, man handelt und funktioniert nur noch. In der zweiten Klinik, begann die Tierärztin sofort mit den Wiederbelebungsmassnahmen, die schon bereits in der ersten Klinik erfolgen sollten, aber leider ausblieben. Nach 15 Minuten musste sie resignieren und konnte nur noch die schlimme Nachricht übermitteln das sein Herz aufgehört hat zu schlagen.
Wir mussten lernen mit solchen Situation umzugehen. Es ist wirklich nicht immer leicht. Aber auch das ist Tierschutz. Eine Tier Seele vor Leid zu bewahren und gehen lassen zu können.
Unsere Absicht ist es ein Tier zu retten, aufzupäppeln, das Tier auf eine Familie, auf ein für immer Zuhause vorzubereiten. Es dann gehen zu lassen, mit dem Gewissen das jetzt alles gut wird, dass das Tier endlich sein Leben genießen darf.
Es ist immer wieder traurig zu sehen, dass wir dies nicht jedem Tier ermöglichen können.
Tierschutz ist kein Geschäft, sondern eine Leidenschaft!
Unwetter auf Mallorca – und alle Tiere blieben unversehrt
Land unter….!
Anfang Mai hat es auf der Insel Mallorca in der Region in der die Finca Noah ist, ein Unwetter gegeben. Auch bei Regen, Wind und Wetter versorgen wir unsere Tiere und schauen das es ihnen gut geht. Der andauernde Regen hat dazu geführt, dass die Straßen unter Wasser standen. Das Wasser läuft dann Flussartig ab und das unter anderem durch das Grundstück der Finca Noah.
Am schlimmsten betroffen war wieder Mal das Areal des Esels Pablo und seinem Kumpel das Pferd Argos. Ebenso der angrenzende Bereich der Hühner, Gänse, Enten, Pfauen, Truthahn und unserem Schwein Magritt. Der Zufahrtsweg auf der Finca Noah der durch das ganze Grundstück führt, wurde weggespült. Den gab es einfach nicht mehr. Das es stark Regnen sollte, wussten wir zum Glück schon vorher, daher haben wir uns darauf einstellen können und zumindest Vorkehrungen getroffen so das es den Tieren gut geht.
Wir haben viele Überschwemmungen und Zerstörungen hinnehmen müssen, aber zum Glück ist keines der Tiere zu Schaden gekommen. Allen geht es gut!
Die entstandenen Schäden zu beseitigen, lenkte uns nicht davon ab, dass wir diesen Monat so viele Tiere haben gehen lassen müssen. Wir trauern immer noch um jeden Einzelnen der kleinen Seelen. Sie sind alle in unserem Herzen, denn sei das Tier noch so klein, so jung oder alt, wir kümmern uns täglich um sie, sind 24 Stunden für sie da, da baut man Vertrauen und eine Bindung auf, die geht so schnell nicht verloren.
Danke!
Ich sage wieder mal vielen Dank für eure Zeit, eure Aufmerksamkeit und für das Lesen.
Einen tierischen Gruß von der Finca Noah aus Mallorca schickt euch
Nadine