Diesen Sommer habe ich erstmals meine Ferien als freiwillige Helferin in der Tierschutzorganisation «Animal Police» auf Mallorca verbracht. Rückblickend kann ich voller Begeisterung sagen, dass es jede Bemühung und jede einzelne Blase an den Fingern und Füssen wert war, dort gewesen zu sein, denn die Finca ist wahrhaftig ein Paradies und ich möchte keine der grossartigen Erfahrungen missen. Ursprünglich war geplant, dass ich eine Woche bleibe. In Tat und Wahrheit haben mich die Arbeit, der idyllische Ort und die herzlichen Menschen so in den Bann gezogen, dass ich meinen Aufenthalt glatt um eine Woche verlängert habe.
Direkt nach meiner Ankunft ist mir aufgefallen, wie ordentlich alles ist, denn Farah legt grossen Wert darauf und gibt sich erst damit zufrieden, wenn alles an seinem gewünschten Platz liegt. Die Umgebung ist einladend gestaltet und man fühlt sich vom ersten Augenblick an wohl. Meine Unterkunft – das kleine Häuschen namens «Casa Jeannine» – sprühte nur so vor Charme. Es befand sich mitten auf dem Gelände zwischen den Hunde- und Katzenzwingern und beinhaltete alles was man braucht. Einzig zur Toilette waren es noch wenige Schritte, denn diese befand sich ungefähr 20m nebenan. Die Küche war top ausgestattet und ermöglichte es mir täglich zu kochen. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass hier viele Tiere leben, deshalb sollte es einem nicht stören, wenn ein Hund früh morgens oder spät abends mal ausnahmsweise bellt. Zudem wird es im Häuschen eher warm, was mich persönlich aber nicht tangiert hat.
Die tägliche Arbeit mit den Tieren war anspruchsvoll und darf nicht unterschätzt werden. Da ich normalerweise im Büro tätig bin, konnte ich nur schwer einschätzen, was mich tatsächlich erwarten wird. Nach der ausführlichen Einarbeitung durch Farah, konnte ich nach und nach selbständiger arbeiten und habe schnell gemerkt, wie viel Freude mir alles bereitet. Angefangen hat mein Morgen mit der Reinigung der Katzenzwinger. Es galt, die unzähligen Katzenklos zu säubern, die Katzen zu füttern und die Zwinger auf Vordermann zu bringen. Dieselben Arbeiten mussten auch bei den Hunden, Hasen, Enten, Pferden usw. verrichtet werden. Zusätzlich wurden einige der Hunde zweimal täglich Gassi geführt und das gesamte Schafgehege (3’200m2!) mittels Besen akribisch von jedem einzelnen «Schafböleli» befreit. Um das noch etwas zu präzisieren: Allein das Schafgehege zu reinigen beansprucht in der Regel mehrere Stunden pro Tag. Wir sahen es als eine Art «Meditation» an 😉. Insgesamt war ich pro Tag rund 8 Stunden ausgelastet. Die Morgenroutine (Start spätestens um 8 Uhr) ist dabei viel ausführlicher als die Abendrunde, welche von ca. 18:00-20:30 Uhr dauert. Vereinzelt hat mir die Hitze etwas zu schaffen gemacht, umso mehr genoss ich die wenigen Stunden, die mir blieben, um mich an der nahegelegenen Meeresbucht auszuruhen.
Das gesamte Team vor Ort war sehr hilfsbereit und aufgeschlossen, so dass ich alle sofort ins Herz geschlossen habe. Farah ist sich die enorme Verantwortung für die Tiere bewusst und achtet jederzeit darauf, dass alle Regeln und Massnahmen eingehalten werden. Sollte das nicht der Fall sein, kann sie auch mal laut werden. Ihr Motto lautet «richte für die Tiere alles so her, wie du selbst hier wohnen würdest». Das war für mich eine sehr passende Anekdote. Bisher habe ich keinen Ort gesehen, der so gepflegt war wie hier. Das bedeutet umgekehrt aber auch, dass von einem Volunteer erwartet wird, anzupacken und mitzudenken. Ich persönlich kann es jedem empfehlen, die Finca Noah eigenständig zu erleben!